Der Goldkurs ist derzeit hoch wie nie und daher der Verkauf von Altgold sehr lukrativ.
Seien Sie aber vorsichtig bei überladenen Inseraten von Händlern, die Gold ankaufen. Hier erfahren Sie die Tricks unseriöser Goldankäufer, und wie Sie unlautere Geschäftspraktiken erkennen.
Und Sie erfahren, woran Sie einen seriösen Ankäufer erkennen.
Schnäppchen und Zeitdruck

Ein alter Verkaufstrick, der auch von einigen unseriösen Goldankäufern gerne angewendet wird: Es wird Zeitdruck aufgebaut, oft in Kombination mit dem Hinweis auf ein angebliches Schnäppchen.
Mit Slogans wie "nur noch 5 Tage" wird suggeriert, dass man rasch handeln muss, um dieses Angebot zu erhalten. Wenn dann auch noch geworben wird, dass man "bis zu 95 Euro pro Gramm" erhält, dann erweckt dies den Eindruck eines Schnäppchens.
Die angepriesenen 95 Euro sind aber maximal für Feingold (999,9/1000 Teile Gold) plausibel, also für Goldbarren oder für Feingoldmünzen wie Maple Leaf oder Wiener Philharmoniker. Für Schmuck hingegen darf man auf solche Tageskurse derzeit (noch) nicht hoffen. Denn der Tageskurs für 14 Karat Gold (585/1000 Teile Feingold) liegt derzeit zwischen 40 Euro und 45 Euro pro Gramm (Stand: Februar 2025).
Fazit: Der Kunde wird damit zeitlich unter Druck gesetzt und handelt dabei vielleicht voreilig.
Der Pelztrick

Wenn Goldankäufer Pelze nur dann ankaufen, wenn Kunden gleichzeitig Schmuck verkaufen, handelt es sich um eine kalkulierte Taktik, um Kunden in eine intransparente Transaktion zu locken.
Hier die Gründe, warum das problematisch ist: Der Händler nutzt den Pelzverkauf als „Lockvogel“, um Kunden zum Verkauf von Schmuck zu bewegen. Dabei wird oft suggeriert, dass der Pelz nur in Kombination mit dem Schmuckhandel einen Wert hat – ein klassischer Druckmechanismus, um beide Geschäfte zu erzwingen.
Der Händler kann den Wert des Pelzes künstlich hoch ansetzen, um den Kunden zu täuschen, während gleichzeitig der Preis für den Schmuck unter dem Marktwert liegt. Der Kunde denkt, er erhält einen „Gesamtvorteil“, verliert aber am Ende Geld.
Der wahre Wert beider Gegenstände (Schmuck und Pelz) lässt sich in einer kombinierten Transaktion kaum nachvollziehen. Hier ein Beispiel: Kunden erhalten 500€ für einen Pelz (tatsächlicher Wert: 100€) und 800€ für Schmuck (tatsächlicher Wert: 1.500€).
In meiner täglichen Schätzpraxis bei Verlassenschaften finde ich übrigens kaum Pelze vor, die ein Händler als Einzelstück ankaufen würde. Die Preise für Pelze sind ins Bodenlose gefallen, und der Markt wird derzeit überschwemmt von Pelzmänteln aus den 1960er bis 1990er Jahren, die niemand mehr tragen möchte.
Fazit: Pauschalpreise können den wahren Ankaufwert verschleiern. Lassen Sie sich die Kalkulation für Pelze und Gold getrennt offenlegen.
Vorab informieren

Fazit
Wenden Sie sich am besten an Goldankäufer, die gleichzeitig beeidete Sachverständige sind und einem Ehrenkodex unterliegen. Eine Liste aller beeideten Sachverständigen in Österreich finden Sie hier: https://justizonline.gv.at/jop/web/exl-suche/sv