Englischer Art Déco Schmuck

Der elegante Art Déco Stil

Das Art Déco ist ein bedeutender Kunst- und Designstil, der sich in den 1920er und 1930er Jahren in Europa und Nordamerika entwickelte. Auch in England hinterließ das Art Déco insbesondere im Bereich des Schmucks einen bleibenden Eindruck, indem er elegante, moderne und oft auch geometrische Designs in den Vordergrund stellte.

Im Bild ein englischer Cocktailring mit blauem Topas im typischen "Emeraldcut" .

 

Der Stil spiegelte die kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungen der Zwischenkriegszeit wider und beeinflusste die Mode und das tägliche Leben maßgeblich. In den "Goldenen Zwanziger Jahren" entstand Schmuck von kühler Eleganz und größtem Luxus.

 

Berauscht von der Geschwindigkeit der neuen Automobile, beglückt vom Perlen des Champagners und noch schwindlig vom Blick auf die neuen Wolkenkratzer, entstand eine moderne, ganz eigene Formensprache in hellen Farben, glänzendem Metall und reich mit funkelnden Edelsteinen besetzt.

Entstehung des Art Deco in England

Art Déco entstand aus einer Mischung verschiedener Kunstströmungen, darunter der kubistische, futuristische und konstruktivistische Stil.

 

Es war eine Reaktion auf den floralen Jugendstil und die opulenten Designs des 19. Jahrhunderts. Der Name „Art Déco“ leitet sich von der Pariser Weltaustellung „Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes“ in Paris 1925 her, wo die neuen Designtrends erstmals einem breiten Publikum vorgestellt wurden.

 

In England nahm der Art Déco-Stil rasch an Bedeutung zu, nicht zuletzt aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg.

 

Im Bild englische Ohrgehänge mit Diamanten und Rubinen.

 

Merkmale des Art Deco Schmucks

Der Schmuck des Art Déco zeichnete sich auch in England durch eine klare geometrische Struktur und den Einsatz von neuen Materialien aus. Es gab eine klare Abkehr von den floralen und verspielten Formen des Jugendstils. Stattdessen dominierten klare Linien, stilisierte Formen und symmetrische Designs. Der Einsatz von Edelsteinen wie Diamanten, Smaragden, Saphiren und Rubinen war weiterhin sehr beliebt, jedoch oft in innovativen Schnitten und Anordnungen.

 

Ein weiteres markantes Merkmal war die Verwendung von Materialien, die in der Vergangenheit nicht häufig oder noch gar nicht im Schmuck verwendet wurden, wie beispielsweise Platin, Weißgold, Bakelit und feuerfestes Glas.

 

Die Kombination aus edlen und modernen Materialien sorgte für den charakteristischen Look des Art Déco Schmucks. Schmuckstücke wie Armbänder, Halsketten, Ohrringe und Ringe waren oft mit abstrakten, stilisierten Motiven versehen und manchmal von einer tropischen oder ägyptischen Ästhetik inspiriert.

 

Einfluss der Architektur

Der Schmuck des Art Deco war eng mit der Architektur jener Zeit verbunden. Der Stil spiegelte die Begeisterung für das moderne Leben wider, das sich in neuen Technologien, Kunst und vor allem in der Architektur manifestierte.

 

In London, der Modemetropole Englands, begannen Designer, Schmuckstücke zu kreieren, die die klare Ästhetik der deutschen Bauhaus-Architektur und den futuristischen Geist jener Zeit widerspiegelten. Der Schmuck wurde somit nicht nur als Accessoire getragen, sondern auch als Ausdruck des modernen, urbanen Lebensstils.

 

Da sich Art Deco in Großbritannien am Vorbild von Hollywood orientierte, vermittelte der Stil auch immer ein Hauch von Luxus und Glamour.

 

Anwendung fand der neue, moderne Stil des Art Déco vor allem in der Architektur bei öffentlichen Gebäuden wie Kinos, Kaufhäusern oder auch Londoner U-Bahn-Stationen und Industriegebäuden  sowie bei großen Apartment-Blöcken für Wohlhabende.

 

Am Foto das Zeitunggebäude von Daily Express in der Londoner Fleetstreet.


Berühmte Designer und Marken

Es ist die Zeit der großen Juwelierfirmen in Paris, New York und London, die ein internationales Klientel aus Adel, Film und Wirtschaftsleben belieferten.

 

Einige der bekanntesten Schmuckdesigner dieser Ära in England waren Charles de Temple, Bentley & Skinner sowie Cartier, deren Arbeiten einen hohen künstlerischen und handwerklichen Standard setzten. Diese Designer verwendeten oft die neuen Möglichkeiten der Maschinentechnologie und des industriellen Designs, um edlen Schmuck zu schaffen, der dennoch die zeitgenössische Ästhetik und den Luxus widerspiegelte.

 

Cartier war besonders bekannt für die Schaffung von Schmuckstücken, die sowohl in Europa als auch in Großbritannien großen Erfolg hatten. Die Kombination von Diamanten mit Geometrie und grafischen Mustern in Cartier's Arbeiten stand im Einklang mit der Moderne des Art Déco.

 

Entgegen der verschnörkelten Formensprache des Historismus Ende des 19. Jhdts, doch auch in Abgrenzung vom farbenfrohen, den Naturformen nahen Jugendstil schufen die Designer des Art Déco geradlinigen Schmuck, der absichtsvoll modern, dynamisch und  meist ungegenständlich war.

 

Neuer Werkstoff: Bakelit

In den Vereinigten Staaten fand der dort „Retro“ genannte Stil ab den späten 1930er Jahren in zunehmend voluminösen Formen neue Inspiration. Auch die Farben der Schmuckmetalle änderten sich und warm glänzende Rot- und Gelbgoldtöne wurden Mode. Luxuriöse Ausstattung und Verarbeitung blieben dabei unverändert.

 

Im Bild silber vergoldete Ohrgehänge aus apfelgrünem Bakelit aus den späten 1930er Jahren.

 

Zugleich fanden viele neue Materialien Eingang in die Goldschmiedekunst: Bakelit etwa, ein früher Kunststoff, wurde im Bereich des Modeschmucks eingesetzt.

 

 

Aufschwung der Gablonzer Glasmanufakturen

In Gablonz im heutigen Tschechien entwickelte sich im Art Déco ein besonders dekorativer Broschenschmuck.

 

Kennzeichen der dekorativen Broschen aus dieser Zeit sind klare, geradlinige Formen und besonders große und buntgemischte Glassteine. Viele Weihnachtsbäume erinnern an den großen Christbaum vor dem Rockefeller Center in Manhattan, New York.

 

Bei uns können Sie noch einige Einzelstücke der Gablonzer Glasmanufaktur erwerben.

Fazit

Der Schmuck des Art Déco stellte einen Höhepunkt des Designs und der Handwerkskunst im frühen 20. Jahrhundert dar. Mit seiner Mischung aus modernen Formen, edlen Materialien und technologischem Fortschritt prägte er das Bild des modernen Luxus. Die Modefarbe war, wie schon seit der Jahrhundertwende, weiß: Diamanten, Weißgold und Platin bestimmen die Entwürfe der 1920er und 1930er Jahre, angereichert mit bunten, oft sehr großen Edelsteinen. Die Ära des Art Déco blieb nicht nur in der Schmuckkunst, sondern auch in der Mode und Architektur der Zeit von entscheidender Bedeutung und beeinflusste zahlreiche Designer und Kunsthandwerker, deren Arbeiten bis heute geschätzt werden.

 

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