Spinell - mein Lieblingsstein

Der Spinell ist ein faszinierendes Mineral, das nicht nur durch seine Schönheit besticht, sondern auch eine spannende Geschichte zu erzählen hat. Mit seiner breiten Farbpalette, die von tiefem Rot über Blau bis zu sattem Schwarz reicht, hat der Spinell über Jahrhunderte hinweg die Fantasie der Menschen angeregt. Doch seine wahre Bedeutung und Geschichte ist nicht nur die eines Edelsteins, sondern auch die eines Missverständnisses, das die Wissenschaft und die Welt der Schmuckliebhaber lange Zeit beschäftigt hat.

Was ist Spinell?

Spinell gehört zur Gruppe der Oxidminerale und besteht hauptsächlich aus Magnesium-Aluminium-Oxid. Oft wird er aufgrund seiner Farbe und Klarheit mit Rubinen verwechselt, was in der Vergangenheit zu Verwirrungen führte.

 

Tatsächlich wurde der Spinell in vielen alten Schmuckstücken fälschlicherweise als Rubin identifiziert – ein Missverständnis, das erst im 19. Jahrhundert geklärt wurde.

 

Der Spinell hat oft eine ähnliche intensive rote Farbe wie der Rubin, kann jedoch auch in anderen Farben wie Blau, Grün, Schwarz oder sogar in einem wunderschönen dunklen Violett vorkommen.

 

Der Name spinell

Der Name Spinell stammt aus dem lateinischen Wort „spina“, was „Dorn“ bedeutet. Dieser Name wurde gewählt, weil die Kristallstruktur des Spinells oft spitz zulaufende, dornartige Formen aufweist. Auch die glänzende, scharfkantige Erscheinung des Minerals könnte zu dieser Assoziation beigetragen haben.

 

Der Spinell ist ein relativ hartes Mineral (auf der Mohs-Skala etwa 8) und bildet in seiner natürlichen Form oft Kristalle mit scharfen, dornartigen Spitzen. Daher wurde der Name als passender Ausdruck für dieses markante Erscheinungsbild gewählt.

 

Spinell in der Geschichte

Ein besonders interessantes Kapitel in der Geschichte des Spinells ist mit dem berühmten „Großen Rubin von Timur“ verbunden, einem der bekanntesten Edelsteine der Weltgeschichte. Dieser Stein, der heute im Londoner Tower aufbewahrt wird, war lange Zeit fälschlicherweise als Rubin bekannt, doch spätere wissenschaftliche Analysen ergaben, dass es sich tatsächlich um einen Spinell handelt.

 

Der große Spinell, der etwa 361 Karat wiegt, wurde im 14. Jahrhundert dem Timuridenherrscher Timur dem Langen zugeschrieben, nachdem er aus Indien nach Zentralasien gebracht worden war.

 

 

Die Geschichte des Spinells geht jedoch noch weiter zurück: Im Mittelalter galt der „Timur Spinell“ als Symbol des Wohlstands und wurde von vielen Monarchen als einzigartiges Schmuckstück getragen. Man glaubte sogar, dass der Spinell eine schützende Wirkung auf den Träger hatte und ihn vor Unglück bewahren würde. Eine Legende besagt, dass der Spinell in einer Schlacht von einem Krieger getragen wurde, der dadurch unverwundbar schien. Diese mystischen Eigenschaften machten den Spinell zu einem begehrten Gut unter Adeligen und Königen.

 



 

seine Bedeutung in der Antike

Bereits in der Antike wurde der Spinell geschätzt und oft mit anderen Edelsteinen verwechselt. Die Römer hielten ihn für einen Rubin oder schwarzen Turmalin und verwendeten ihn in Schmuckstücken und Amuletten.

 

Seine leuchtenden Farben und sein Glanz machten ihn zu einem begehrten Stein, dessen wahre Identität jedoch erst in der Neuzeit geklärt wurde.

 

 

ein wissenschaftliches Missverständnis

Im 19. Jahrhundert begannen Geologen und Mineralogen, die verschiedenen Edelsteine genauer zu untersuchen. Es war der berühmte Mineraloge Sir David Brewster, der 1817 feststellte, dass viele rote „Rubine“ in Wirklichkeit Spinelle waren.

 

Diese Entdeckung führte zu einer Korrektur vieler historischer Aufzeichnungen und entzog dem Rubin von Timur und anderen ähnlich aussehenden Steinen ihre lange gehegte Identität als Rubine. Heute ist bekannt, dass Spinelle und Rubine zwei verschiedene Mineralien sind, die sich in ihrer chemischen Zusammensetzung und Kristallstruktur unterscheiden.

 

 

Diese Entdeckung führte zu einer neuen Wertschätzung des Spinells. Während der Rubin weiterhin als einer der wertvollsten Edelsteine der Welt gilt, hat der Spinell als eigenständiger Edelstein seinen Platz in der Welt der Schmuckkunst gefunden. Besonders die "blutroten" Varianten des Spinells sind sehr begehrt und erzielen auf dem Markt hohe Preise.

 

 

 

Der Spinell heute

 

Heutzutage wird der Spinell nicht nur als Schmuckstein geschätzt, sondern auch in der Wissenschaft und Technik verwendet. Dank seiner außergewöhnlichen Härte (etwa 8 auf der Mohs-Skala) ist er ein idealer Kandidat für die Verwendung in Industrieanwendungen, die hohe Beständigkeit gegen Abnutzung erfordern. Einige High-End-Uhren und optische Geräte nutzen Spinell für ihre Linsen.

 

 

Neben seiner praktischen Bedeutung ist der Spinell heute auch ein Symbol für Klarheit und Erleuchtung. In der Esoterik wird ihm nachgesagt, er könne helfen, innere Blockaden zu lösen und den Geist zu stärken.

 



 

Fazit

 

Der Spinell hat im Laufe der Geschichte viele Rollen gespielt – als Edelstein für Könige, als missverstandenes Mineral und als faszinierendes Objekt für Wissenschaftler und Schmuckliebhaber und -innen.

 

Doch vor allem hat er sich als ein Stein etabliert, der mit seiner Schönheit und seiner geheimnisvollen Geschichte auch in der modernen Welt weiterhin eine bedeutende Rolle spielt.

 

Wenn man heute auf einen Spinell blickt, erinnert man sich an die jahrhundertealte Geschichte von Missverständnissen, Entdeckungen und den Reichtum, den er in der Vergangenheit symbolisierte.

 

Ein Edelstein mit Verwechslungsgeschichte!

 

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