Wie zerstörerisch ist die Goldgewinnung?

 

Gold steckt in vielen Geräten etwa in Handys – dort versucht man es zu recyclen. Gold wird generell für industrielle Zwecke verwendet, insbesondere für hochwertige Unterhaltungselektronik, Elektroautos, LEDs und Leiterplatten.

 

Ein großer Teil des Edelmetalls wird allerdings gehortet. Zentralbanken bauen Fremdwährungen ab und kaufen dafür Gold, das letztlich nur gelagert wird. In vielen Ländern Asiens hat Gold zudem eine lange Tradition als sichere Anlage – es überdauert Unruhen und wirtschaftliche Krisen. Dort wird es nicht nur in Barren, sondern auch in Schmuck angelegt - als familiäre Notreserve.

 

In gewisser Weise ist Gold unsichtbar und kann leicht dem Zugriff des Staates oder dem von Gläubigern entzogen werden.

Gold wird hauptsächlich durch Bergbau aus verschiedenen Quellen gewonnen. Es gibt zwei Hauptmethoden, um Gold abzubauen: den Lagerstättenbergbau und den Placerbergbau.

  1. Lagerstättenbergbau: Diese Methode wird angewendet, wenn Gold in Erzgesteinen gebunden ist, die tief unter der Erde liegen. Zunächst werden große Mengen Gestein abgebaut, die das Gold enthalten. Das Gestein wird dann zerkleinert und mit Chemikalien wie Zyanid behandelt, um das Gold herauszulösen. Dieser Prozess wird als cyanidische Laugung bezeichnet.

  2. Placerbergbau: Diese Methode wird verwendet, wenn Gold in Flüssen oder Bächen in Form von kleinen Partikeln, sogenannten Goldflittern, gefunden wird. Das Gold wird durch das Waschen von Sedimenten extrahiert. Dies geschieht oft mit einfachen Geräten wie Schaufeln, Rinnen und Goldwäschern.

In beiden Fällen ist der Abbau von Gold mit erheblichen Umweltbelastungen verbunden, da große Mengen Wasser und Chemikalien verwendet werden und es zu Landschaftsveränderungen kommen kann. Deshalb wird zunehmend nach nachhaltigeren Methoden zur Goldgewinnung gesucht.

 

 

Minenproduktion von Gold in Tonnen nach den wichtigsten Ländern im Jahr 2024 (Graphik: © Statista 2025)

  • China 380 Tonnen (China ist auch der weltgrößte Verbraucher: In den ersten drei Quartalen 2024 lag der Bedarf bei 741 Tonnen. Im Jahr 2023 "verbrauchte" China 910 Tonnen.
  • Russland 310 Tonnen
  • Australien 290 Tonnen
  • Kanada 200 Tonnen
  • USA
  • Ghana
  • Kasachstan
  • Mexiko
  • Usbekistan
  • Indonesien
  • Südafrika
  • Peru
  • Brasilien
  • Mali
  • Burkina Faso
  • Kolumbien
  • Tansania
  • Andere Länder 780 Tonnen

 

 

 

 

Formen der Ausbeutung

Beim Goldabbau kommt es in vielen Teilen der Welt zu schweren Formen der Ausbeutung von Arbeitskräften. Besonders in illegalen oder informellen Bergbaubetrieben sind die Arbeitsbedingungen äußerst schlecht, und viele Arbeiter leben unter extremen Umständen.

1. Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit:
In vielen Goldminen, vor allem in Entwicklungsländern wie in Teilen Afrikas, Südamerikas und Asiens, arbeiten Menschen unter extremen Bedingungen. Sie sind oft gezwungen, lange Arbeitsstunden in gefährlichen Umgebungen zu verbringen, ohne ausreichenden Schutz oder Sicherheitsvorkehrungen. Häufig wird auch Kinderarbeit eingesetzt, bei der junge Menschen unter fragwürdigen Bedingungen arbeiten, was ihre Gesundheit und ihre Zukunft gefährdet.

2. Mangel an sozialer Absicherung:
In vielen Fällen sind die Arbeiter in den Goldminen nicht ordnungsgemäß angestellt und erhalten keine sozialen Sicherheitsnetze, wie Krankenversicherung oder Rentenansprüche. Ihre Entlohnung ist in der Regel niedrig, und sie sind oft auf informelle Vereinbarungen angewiesen, die ihre Rechte nicht schützen.

3. Gesundheitliche Risiken:
Goldabbau, besonders in kleinen, nicht regulierten Minen, ist mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden. Arbeiter sind oft giftigen Chemikalien wie Quecksilber und Zyanid ausgesetzt, die beim Abbau und der Aufbereitung von Gold verwendet werden. Diese Substanzen können zu schweren Gesundheitsproblemen wie Atemwegserkrankungen, Hautkrankheiten und Vergiftungen führen.

4. Soziale und Umweltfolgen:
Neben den direkten Auswirkungen auf die Arbeiter hat der Goldabbau auch schwerwiegende soziale Folgen. In vielen Regionen gibt es Berichte über gewaltsame Konflikte und Ausbeutung von lokalen Gemeinschaften durch illegale Minenbetreiber. Der Abbau von Gold zerstört auch die Umwelt, was die Lebensgrundlage von vielen Arbeitern und ihren Familien weiter gefährdet, die oft in den betroffenen Gebieten leben.

5. Illegale Minen und unregulierte Praktiken:
In vielen Ländern gibt es illegale Minen, die nicht den nationalen Arbeits- und Umweltschutzvorschriften entsprechen. Diese Minen werden von kriminellen Organisationen oder nicht regulierten Betreibern geführt, die die Arbeitskräfte häufig unterdrücken und zu schlechten Konditionen beschäftigen.

Forderung nach Veränderungen:
Es gibt weltweit Bestrebungen, die Arbeitsbedingungen im Goldabbau zu verbessern. Organisationen wie die International Labour Organization (ILO) setzen sich für den Schutz der Arbeiterrechte ein, und immer mehr Unternehmen aus der Schmuckindustrie verpflichten sich, nur Gold aus verantwortungsvolleren Quellen zu beziehen. Dennoch bleibt die Situation in vielen Regionen schwierig, und es bedarf weiterer Anstrengungen von Regierungen, internationalen Organisationen und Unternehmen, um die Ausbeutung von Arbeitskräften im Goldabbau zu stoppen.

 

Fazit:
Obwohl der Goldabbau oft als bedeutende Einkommensquelle für viele Menschen gilt, ist die Ausbeutung von Arbeitskräften ein ernstes Problem, das dringend angegangen werden muss. Der Fokus sollte auf besseren Arbeitsbedingungen, fairer Entlohnung und der Bekämpfung von Kinderarbeit liegen, um die negativen Auswirkungen der Goldgewinnung zu minimieren.

 

 

 

Welche Organisationen setzen sich für fairen Goldabbau ein?

Es gibt mehrere Organisationen, die sich für fairen und verantwortungsvollen Goldabbau einsetzen, um Menschenrechte, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit in der Goldproduktion zu fördern. Einige der wichtigsten sind:

Fairmined: Eine Zertifizierung, die von der "Alliance for Responsible Mining" (ARM) unterstützt wird. Sie setzt sich für verantwortungsvoll gewonnenes Gold ein, das in Kleinst- und Artisanal-Minen abgebaut wird. Fairmined garantiert faire Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und eine transparente Lieferkette.

Alliance for Responsible Mining (ARM): Diese Organisation setzt sich für die Förderung eines verantwortungsvollen Goldabbaus durch die Unterstützung von Minenarbeitern und die Schaffung von nachhaltigen Produktionsmethoden ein. Sie arbeitet eng mit der Fairmined-Initiative zusammen.

Responsible Jewellery Council (RJC): Der RJC ist eine internationale Organisation, die Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Edelmetall- und Schmuckindustrie verpflichtet, ethische, soziale und umweltbezogene Standards zu erfüllen.

World Gold Council (WGC): Obwohl der WGC nicht ausschließlich auf Fairness ausgerichtet ist, unterstützt er Initiativen, die verantwortungsvolle Bergbaupraktiken fördern. Das „Responsible Gold Mining Principles“-Programm des WGC setzt Standards für Unternehmen im Goldabbau.

Global Witness: Diese Organisation ist für ihre Arbeit bekannt, die auf Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen durch den Rohstoffabbau, einschließlich Gold, aufmerksam macht. Sie fordert mehr Transparenz und Verantwortung in den Lieferketten von Goldproduzenten.

Earthworks: Eine Umweltschutzorganisation, die sich für die Schaffung von politischen und praktischen Lösungen zur Reduzierung der negativen Auswirkungen des Bergbaus auf Menschen und Umwelt einsetzt. Sie fördert verantwortungsvollen Goldabbau und Transparenz.

Diese Organisationen spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung von faireren und nachhaltigeren Praktiken im Goldabbau, um sowohl die Arbeiter als auch die Umwelt zu schützen.

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