Der Labradorit wird manchmal im Handel auch als Black Moonstone bezeichnet. Die besonders schillernde Varietät heißt Spektrolith. Der Stein aus der Familie der Feldspate stammt zumeist aus Finnland.
Feldspat besteht aus Kieselsäure und Aluminium und bildet sich auf verschiedene Weise: durch Kristallisation von Magma oder Lava, durch hohe Temperaturen und großen Druck unter der Erdoberfläche oder durch Zusammenbrechen in Sedimentgesteinen.
Das besondere Merkmal des Labradorits ist sein irisierendes Farbenspiel, welches als Labradoreszenz bezeichnet wird. Labradorit zeigt Perlmuttglanz und ist als Schmuckstein und in der alternativen Heilkunde sehr beliebt.
Wo findet man Labradorite?
Der Labradorit kommt nur an wenigen Stellen der Welt vor, zumeist auf der nördlichen Halbkugel der Erde in den eisigen Regionen des Noratlantiks:
Seit seiner ersten Entdeckung auf der Insel Paul in der Provinz Labrador im Nordosten von Kanada (daher der Name) wurde er in Russland, Norwegen und USA gefunden, sowie als berühmte Spektrolith-Version von Ylämaa in Finnland. Außerdem gibt es Vorkommen in Australien, Mexiko und Madagaskar.
Wenn man den Labradorit kippt, reflektiert er vorwiegend blaue, grüne, violete, graue und goldgelbe Farben sowie verschiedene Arten von Metallglanz, was als Labradorisieren bezeichnet wird. Wenn er aber in in sämtlichen Spektralfarben des Regenbogens schillert, so wie der Labradorit von Ylämaa, nennt man ihn Spektrolith. Der regenbogenbunte Schimmer zieht unseren Blick magisch an.
Woher kommt dieses Schillern?
Die Ursache des Labradorisierens liegt in den dünnen Schichten innerhalb des Steins, in denen das Licht reflektiert wird. Hierbei spielt die Interferenz eine Rolle, welche die Lichtstrahlen, die auf diese Lamellen fallen, in Spektralfarben aufspaltet. Es entsteht ein irisierendes Farbspiel.
Diese Lamellenstrukturen sind bei der Bildung des Feldspats während des Abkühlprozesses entstanden: Bei sinkenden Temperaturen werden Elemente wie Kalium, Natrium oder Calcium, die im Feldspat eingelagert sind, separiert, also getrennt. Diesen Trennungsvorgang nennt man auch Entmischung. Beim langsamen Abkühlen wird der Raum zwischen den Atomen kleiner und Moleküle, die zum Beispiel Kaliumatome enthalten, bilden eigene Kristalle. Beim Labradorit sind das Andesinkristalle. Diese Bereiche werden Mischungslücken (miscibility gaps) genannt und sind als mikroskopisch dünne Lamellen sichtbar.
Der Spektrolith von Ylämaa weist noch eine weitere Besonderheit auf: Er enthält oft Einschlüsse von Magnetitnadeln, welche einen leichten Magnetismus verursachen, den man mit einem Magneten ausprobieren kann. Diese Nadeln können sogar einen "Katzenaugeneffekt" hervorrufen.
Labradorit war bei den einheimischen Inuit und Beothuk in Kanada seit Frühzeiten als Feuerstein bekannt und kommt in vielen ihrer Legenden und Bräuchen vor. Diese besagen, dass der Stein das Licht des Nordens – die Polarlichter – in sich eingefangen hat.
Wer hat diesen Stein entdeckt?
1770 wurde das Mineral von einem mährischen Missonar in Kanada offiziell als Labradorit identifiziert. Die Missionare begannen, Labradorit-Edelsteine mit britischen Händlern gegen lebenswichtige Vorräte zu tauschen, um das Überleben der Mission in der eisigen Kälte zu sichern.
1896 erwähnte Dr. Max Bauer in seinem Werk über Edelsteinkunde "Geschiebe mit Labradorit-Einsprenglingen" an der Südküste des Ladogasees im heutigen Nordwestrussland nahe der finnischen Grenze. Während der Eiszeit waren sie vom Eis aus Ostfinnland hierher transportiert worden.
Nach dem Winterkrieg 1939-1940 begann man in Südostfinnland mit dem Bau einer neuen Verteidigungslinie, der sog. Salpa-Linie, eine zusammenhängende Linie aus Panzersperren, Kampfgräben und Felswehren, die vom Finnischen Meerbusen bis nach Salla reichte. Die Linie geht auch durch die Gemeinde Ylämaa, wo der junge Offizier Pekka Laitakari an den Befestigungen arbeitete und labradorisierende Feldspat-Einsprenglinge in den Panzersperren beobachtete. Er schrieb seinem Vater, dass er endlich wusste, dass der lange gesuchte Ursprung des Labradorits in der Gemeinde Ylämaa lag.
Wie wird Labradorit verwendet?
Seine Härte auf der Mohs-Skala beträgt 6 (von 10), was einer mittleren Härte entspricht. Außerdem zeigt der Labradorit wie alle Feldspate eine hohe Spaltbarkeit, was dem Goldschmied besondere Vorsicht beim Fassen abverlangt, damit ihm der Stein nicht bricht.
Daher soll der Labradorit bevorzugt als Halskette, Anhänger oder Ohrringe getragen werden und nicht im Ultraschallbad gereingit werden. Andere Edelsteine, wie Diamant, Rubin, Saphir und Smaragd sind härter und damit widerstandsfähiger gegen Druck und Stöße.
Der Edelstein wird im Handel gerne dem Sternzeichen Wassermann zugeordnet. Der Labradorit soll Fantasie, Intuition und Konzentration fördern und gilt als idealer Stein für Büroarbeit.
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