Auf der Suche nach Kleopatras Smaragden

Nicht nur im weltberühmten Monumentalfilm Cleopatra (1963) mit Liz Taylor spielten sie eine glänzende Rolle, sondern auch im "echten" Leben der Kleopatra: die Smaragde.

 

Die um Christi Geburt regierende ägyptische Pharonin liebte Julius Cäsar, Mark Antonius und ... Smaragde. Seitdem werden Smaragde immer wieder mit Fruchtbarkeit, Unsterblichkeit, Verjüngung und ewigem Frühling in Verbindung gebracht. 

 

Kleopatra stattete sich selbst und ihre Umgebung gerne mit üppigen Smaragdschmuck aus. Die mächtige Köniing erklärte den Edelstein in ihrem Land zu ihrem Eigentum und ließ sogar ihr Abbild in Smaragde einschleifen. Diese "Intaglios" verschenkte sie dann an Staatsgäste und Würdenträger.

 

Auch die anderen Pharaonen im alten Ägypten schätzten den grünen Edelstein als edles Statussymbol. Somit hatten die Edelsteine eine große Bedeutung für die Ägypter – sie waren nicht nur wunderschön anzusehen, sondern zudem patriotische Symbole zum Ausdruck des nationalen Stolzes.

 

Das Wort Smaragd stammt ursprünglich vom griechischen Smaragdos (σμάραγδος) und wurde im Lateinischen als Smaragdus entlehnt, wenngleich dieser Begriff in der Edelsteingeschichte für unterschiedliche grüne Mineralien angewendet wurde. Auch das Sanskrit-Wort Marakata ist mit dem griechischen Smaragdos verwandt, bzw. von diesem entlehnt. Dabei benutzten die alten Inder, je nach der Eigenschaft des Steines, elf Namen für den Smaragd. Es ist jedoch anzunehmen, dass der Ursprung des Wortes semitisch bzw. akkadisch ist: Barraqtu, das bedeutet glänzender Stein, oder hebräisch: Bareqet (von baraq, d.h. blitzen).

  

Doch woher kamen diese Steine?

Viele Quellen berichten, dass die ersten Smaragde der Menschheitsgeschichte wahrscheinlich schon bis zu 3.500 Jahre vor Christus im alten Ägypten gefunden, dort verarbeitet und sogar "exportiert" wurden. Historische Smaragde kamen aber auch aus dem Habachtal im österreichischen Bundesland Salzburg, denn schon die Römer sollen dort nach Smaragden geschürft haben. Ein Fund von römischen Ohrgehängen lässt wiederum darauf schließen, dass antike Smaragde auch aus der Mingora-Mine im Swat-Tal im heutigen Pakistan oder aus dem Uralgebiet stammten.

 

Noch heute findet man auf Landkarten und im Internet den "Mons Smaragdus", ca 740 km südlich von Kario, zwischen dem Nil und dem Roten Meer gelegen. Diese frühägyptischen Bergwerke in der östlichen Wüstenregion sollen nicht nur die Pharaonen, sondern auch Europa mehr als tausend Jahre lang mit den kostbaren Mineralen versorgt haben.

 

Diese historischen Vorkommen sind natürlich längst erschöpft, und heute werden die schönsten Smaragdqualitäten in Kolumbien, Brasilen, im Uralgebiet und in Sambia (ein Land knapp 6000 Kilometer südlich von Ägypten) abgebaut.

 

 

Der erste nachweisbare Smaragd-Bergbau fand um etwa 2000 vor Christus in Ägypten statt. Die Zubara-Gruben (Sabara), die Smaragdminen der Kleopatra im Wadi Sikait - Plinius erwähnt diese Gruben als in der Nähe von Croptos - belieferten das damalige antike Europa, aber auch Persien, das osmanische Reich und die indischen Mogule mehr als tausend Jahre lang mit dem wertvollen grünen Edelstein.

 

Der arabische Geschichtsschreiber Mohammed Ben Mansur beschreibt im 13. Jh. die ägyptischen Gruben an der Grenze zum Land der Neger, welches jedoch zu Ägypten gehörte, wo die Smaragde aus Talk und roter Erde ausgegraben wurden. Es wird angenommen, dass die Zubara-Gruben Smaragde bis ins 17. Jh. lieferten.

 

Wir haben uns im April 2024 auf die Suche nach den alten Smaragdminen in die ägyptische Wüste begeben.

 

Der Fundort der altägyptischen Smaragde soll bei Sikait-Zabara (Red Sea-Governorate),  im "Wadi-el-Gemal" (Kameltal), liegen. Die dortigen Minen aus der Pharaonenzeit wurden 1816 oder 1817 vom französischen Mineralogen und Forschungsreisenden Frédéric Cailliaud wieder aufgefunden.

 

Dank GPS Daten, einem Toyota Geländewagen und einem ganz jungen ägyptischen Fahrer konnten auch wir nach 2 Stunden Wüstenfahrt von Marsa Alam westwerts die alte Bergarbeitersiedlung in einem weiten Tal mit wilden Kamelen finden.

 

Bei den Gesteinsformationen handelt es sich um pegmatitische Quarzgänge, die von Glimmer- und Talkschiefer durchzogen sind. Die Gänge reichen viele Meter steil hinab in die Tiefe, wir haben uns aus Angst vor einem Absturz und vor schwarzen Skorpionen, die an den Wänden leben, nicht sehr tief hinunter getraut.

 

Immerhin sind wir etwa 6 Meter tief in den Berg vorgedrungen und dabei auch einige Höhenmeter berab geklettert. Von den Wänden haben wir Gesteinsproben entnommen, die tatsächlich grüne glänzende Kristalle der Mineralgruppe "Beryll" - aus dieser Familie stammt der Smaragd - enthalten.

 

 

Smaragde hatten in der Antike große Symbolkraft: Einer der zwölf Steine der Brustplatte des Pentaeuch, welche die Stämme Israels symbolisieren, war ein Smaragd. Der Grieche Polykrates trug einen Smaragdring, den er den Göttern aus Furcht vor übermäßigem Glück opferte. Die alten Hebräer glaubten, dass eine Schlange blind würde, wenn man ihre Augen auf einen Smaragd fixierte. Ornamente mit Smaragden wurden auch in Rom, Pompeii und Herkulaneum ausgegraben.

 

Der römische Geschichtsschreiber Plinius beschrieb bereits in seinem Werk "Historia naturalis" auch die Edelsteine seiner Zeit. Dabei benutzte er das Wort Smaragdus für 12 verschiedene grün gefärbte Steine, darunter auch Malachit, der schon viel früher aus dem Ural bekannt war, und grüne Imitationen aus Glas. Plinius beschrieb sogar, wie man Quarz behandeln solle, um Smaragd zu imitieren, da dies "weitaus lukrativer sei als alles andere".

 

Beispiele für Smaragdschmuck der Pharaonenzeit zeigen das Ägyptische Museum in Gizeh sowie das Metroplotan Museum of Arts, wo man diesen prächtigen Goldring mit Smaragdcabochon aus dem 4. Jhdt vor Christus bewundern kann. Er gilt als ältester bekannter Smaragdring der Welt.

 

Die Kombination von roten und grünen Schmuckelementen sowie dem Edelmetall Gold war vor allem in römischer Zeit beliebt. Und der römische Kaiser Nero trug der Legende zufolge ein Monokel aus geschliffenem Smaragd, was jedoch neuerer Deutung zufolge eher eine Art Sonnenbrille als eine Sehhilfe war.

 

Das Mumienportrait der Isidora aus dem 1. Jhdt nach Christus zeigt eine Römische Bürgerin mit einem Smaragdcollier. Es ist heute im Getty Museum in Californien zu bestaunen.

 

 

 

Das Bild zeigt ein paar Ohrgehänge aus römischer Zeit: Auf einem Golddrahtbügel mit Haken und Öse ist eine rechteckige Goldblechzelle angelötet, in die ein Granat eingesetzt ist. In den Bügel jeweils eingehängt ist ein kurzes, dreigliedrigen Kettchen, das einen weiteren kostbaren Schmuckstein trägt: einen von einem Blattkranz gefassten, tropfenförmigen Smaragd. Fotocredit: Das Kunsthistorische Museum (Objektinformation Römisch, Kaiserzeit, 2.–3. Jahrhundert n. Chr. Gold, Granat, Smaragd, Kunsthistorisches Museum Wien Antikensammlung Inv.-Nr. VIIb 433)

 

Das Faszinierendste an einem Smaragd ist bis heute seine wunderschöne intensivgrüne Farbe, für die sich sogar die eigene Farbbezeichnung Smaragdgrün durchgesetzt hat. Das Feuer von klaren, einschlussfreien Smaragden ist einfach unglaublich. Dafür wurde schon immer in der Geschichte auch betrogen und gemordet.

 

So ist es auch heute noch manchmal lebensgefährlich, wenn man unbedarft in die Minengebiete von Kolumbien oder Brasilien reist, wo derzeit die schönsten Smaragde der Welt abgebaut werden. Wer spannende Abenteuerromane über die Gefahren des Smaragdabbaus in Kolumbien lesen möchte, dem sei der historische Roman "Der Smaragdkönig: Victor Carranza und das grüne Gold der Anden" empfohlen.

 

 

Der Smaragd (englisch "Emerald") ist übrigens der Geburtsstein des Monats Mai und wird auch gerne zum 20. und 35. Hochzeitstag verschenkt.

 

Bei uns können Sie diesen gelbgoldenen Diamantring aus 14 karätigem Gold mit einem natürlichen, tropfenförmigen Smaragd erwerben. Der Smaragd stammt wohl aus Kolumbien.

 

 

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